Sulfatfreies Shampoo wird immer gefragter. Gerade in der Lockenpflege wird oftmals zu sulfatfreien (und silikonfreien) Shampoos geraten. Aber was sind diese Sulfate überhaupt – wie erkennt man sie in der Liste der Inhaltsstoffe? Wer sollte auf Sulfate verzichten? Hier gibt es alles Wissenswerte und die besten Shampoos ohne Sulfate für Locken und andere anspruchsvolle Haartypen.
Inhalt
- 1 Was sind Sulfate?
- 2 Warum sind Sulfate schädlich?
- 3 Naturkosmetik ist nicht gleich sulfatfrei
- 4 Die gängigsten Sulfate in Shampoos
- 5 Liste von häufigen Sulfaten
- 6 Für wen ist ein sulfatfreies Shampoo geeignet?
- 7 Welche Sulfate muss man bei der Curly Girl Methode vermeiden?
- 8 Fazit sulfatfreies Shampoo – Nur noch milde Tenside
Was sind Sulfate?
Erst einmal so viel: Sulfate sind nicht per se schlecht. Für viele Haartypen und Kopfhauttypen sind milde Sulfate kein Problem. Sulfatverbindungen gehören zu den Tensiden. Tenside in Shampoos sind verantwortlich für die Schaumbildung. Sie binden Fette und Schmutz, sodass sie quasi für die Reinigung zuständig sind. Es gibt synthetische Sulfate (z.B. Sodium Laureth Sulfate, Sodium Lauryl Sulfate), die sehr aggressiv und biologisch nicht abbaubar sind. Natürliche Sulfate (z.B.Sodium Coco Sulfate) oder Zuckertenside (z.B. Decyl Glucoside) werden dagegen in der Naturkosmetik eingesetzt.
Top 3: Sulfatfreie Shampoos (Nur Glucoside) – curly girl geeignet
Die Seifen von Dr. Bronner können für alles verwendet werden. Es gibt sie in unterschiedlichen Düften. Sie sind so mild, dass sie sich sogar zur Babypflege eignen. Ein tolles Produkt für alle Fälle!
Das Shea Moisture Curl & Shine ist klasse für sehr trockenes Haar oder starke Locken. Lies hier meinen Test zu dem Shampoo.
Das beliebte Lockenshampoo von Artnaturals mit Arganöl beinhaltet tatsächlich ausschließlich Glucoside. Leider sind ein paar andere Stoffe (Mikroplastik, Polysorbate) enthalen, die Codecheck als bedenklich bewertet.
Warum sind Sulfate schädlich?
Schädlich sind Sulfate insofern, dass sie die natürliche Barrierefunktion der Haut angreifen und schwächen können. Da sie teilweise relativ aggressiv reinigen, trocknet die Haut bzw. das Haar aus. Sulfate greifen die natürliche Schutzschicht von Haut und Haar an. Das kann Reizungen oder Irritationen verursachen. Allerdings gibt es aggressivere (SLS) und etwas mildere Sulfate (ALS, SCS).
Nahezu alle Shampoos enthalten Sulfate oder andere Tenside. Sie sorgen für Reinigung und Schaum.
Naturkosmetik ist nicht gleich sulfatfrei
Achtung: Naturkosmetik Shampoos sind nicht gleich sulfatfrei. Auch in zertifizierter Naturkosmetik dürfen bestimmte Sulfate enthalten sein. BDHI zertifizierte Kosmetik darf keine Sulfate enthalten. Hier wird oft auf Zuckertenside oder Kokostenside zurückgegriffen.
Aber wie erkennt man nun ein sulfatfreies Shampoo? Sulfate in Shampoos sind in der Liste der Inhaltsstoffe wirklich einfach zu erkennen, denn sie beinhalten den Begriff „Sulfate“. Das ist gut, denn es gibt eine Menge unterschiedlicher Sulfate und anderer Tenside. Nicht alle Sulfate sind synthetisch. Es gibt auch natürliche Sulfate wie z.B. Sodium Coco Sulfate. Diese dürfen tatsächlich dann auch in Naturkosmetik vorkommen, sind aber eigentlich genauso umstritten und kaum weniger aggressiv. Das heißt also auch, dass Naturkosmetik nicht automatisch sulfatfrei ist. Wer wirklich auf Sulfate (v.a. SLS) verzichten will, muss sich die Liste der Inhaltsstoffe genau durchlesen. Aber auch in Naturkosmetik sind in der Regel für die reinigende Wirkung eine milde Form von Tensiden enthalten. Sulfate werden oft durch Zuckertenside (Glucoside) ersetzt, die als mild gelten. Bei meiner Recherche bin ich allerdings darauf gestoßen, dass einige über Haarausfall als Reaktion auf Zuckertenside berichten.
Top 3: Naturkosmetik-Shampoos mit Coco Glucosiden (Zuckertensiden) -curly girl geeignet
Das schöne Naturkosmetik-Shampoo von NONIQUE enthält das von Codecheck aktuell als unbedenklich einegstufe CSC. Mit seiner feuchtigkeitsspendenden Wirkung eignet sich das Shampoo fut für Locken.
Das Glanz-Shampoo mit Kokos von Sante ist wirklich schön duftig und wird als zertifizierte Naturkosmetik von Codecheck als unbedenklich eingestuft. Dennoch sind neben Zuckertensiden Sodium Coco Sulfate enthalten.
Die Naturkosmetik-Linie Urtekram arbeitet in ihren Shampoos ebenfalls mit Sodium Coco Sulfaten. Mit Aloe Vera ist es perfekt für trockenes Haar.
Die gängigsten Sulfate in Shampoos
Die bekanntesten Sulfate sind die Sodium Laureth Sulfate (SLS) und Sodium Lauryl Sulfate (SLES). Diese sind beide synthetisch und relativ aggressiv. Wobei SLS als das wirklich „böse“ gilt, dass man unbedingt vermeiden sollte. Schaut mal auf die Inhaltsstoffe eurer Shampoos und andere Reinigungsprodukte wie Duschgel oder Zahnpasta. Meistens sind SLS oder SLES enthalten – falls beides drinnen ist, sollte man die Finger von dem Produkt lassen. Das ist dann wirklich unnötig. Als etwas milder gilt Ammonium Lauryl Sulfate (ALS). Sodium Coco Sulfate (SCS) werden aus Kokosöl gewonnen. Das Tensid ist zwar natürlichen Ursprungs, gilt aber ebenfalls als hautreizend und kann Allergien auslösen.
Liste von häufigen Sulfaten
Synthetische Sulfate:
Sodium Lauryl Sulfate (SLS)
Sodium Laureth Sulfate (SLeS)
Natriumlaurylsulfat
Natriumdodecylsulfat
Ammonium Lauryl Sulfate (ALS)
Sodium Myreth Sulfate
MIPA Laureth Sulfate
In Naturkosmetik genutzte Sulfate mit umstrittener Wirkung:
Sodium Cetearyl Sulfate
Sodium Coco Sulfate (SCS)
Mildere und natürliche Zuckertenside:
Coco Glucoside
Decyl Glucoside
Für wen ist ein sulfatfreies Shampoo geeignet?
Sulfatfreie Shampoos büßen vor allem eines ein: Schaum. Reinigen können die natürlichen Alternativen aber genauso gut.
In der Lockenpflege wird oft zu einem sulfatfreien Shampoo geraten. Das rührt daher, dass lockige Haare in der Regel eher trocken und spröde sind. Dann ist es tatsächlich sinnvoll auf SLS zu verzichten, da diese das natürliche Nachfetten verhindern. (Eine Alternative wäre außerdem das Co-Washing, bei dem auf Shampoo verzichtet und nur mit Conditioner gewaschen wird.) Das gilt also für alle trockenen, brüchigen Haartypen. Auch wer eine empfindliche Kopfhaut hat, ist gut beraten, mal auf Sulfate zu verzichten. Diese irritieren nämlich die empfindliche Haut und trocknen sie aus. Bei coloriertem Haar verhindert man mit sulfatfreiem Shampoo das schnelle Herauswaschen der Farbe. Unbedingt sollte man bei Shampoos und Seifen für Kinder auf die aggressiven Sulfate verzichten.
Wer allerdings eine robuste Kopfhaut und normales Haar hat, dem schaden die etwas milderen Sulfate im Shampoo nicht. (Das aggressive SLS hingegen sollte eigentlich immer vermieden werden.) Und gerade bei fettigem oder öligem Haar braucht man eine gewisse reinigende Substanz. Da sind milde Tenside sogar nützlich.
Welche Sulfate muss man bei der Curly Girl Methode vermeiden?
Die Curly Girl Methode ist eine spezielle Haarroutine für Naturlocken. Durch den Verzicht auf schädigende Inhaltsstoffe kommen die Naturlocken noch besser zur Geltung. Darunter gehört zum Beispiel auch der Verzicht auf Sulfate. Jedoch sind nicht alle Tenside bei der Curly Girl Methode „verboten“. Es gibt auch einige milde Tenside, die als Inhaltsstoffe bei der Curly Girl Methode erlaubt sind.
Diese Sulfate solltet bei der Curly Girl Methode unbedingt vermeiden
Bei der Curly Girl Methode dürfen überhaupt keine Sulfate in den Inhaltsstoffen enthalten sein. Besonders schlimm sind die üblichen SLS, SLeS und ALS. Also alle oben in der Liste rot gekennzeichneten Sulfate sind nicht erlaubt. Aber auch die gelben, die von Codecheck.info als unbedenklich betitelt werden (z.B.Sodium Coco Sulfate), sind bei der Curly Girl Methode ausgeschlossen.
Diese milderen Tenside sind bei der Curly Girl Methode erlaubt:
Coco Glucoside
Decyl Glucoside
Lauryl Glucoside
Coco Betain
Behentrimonium Methosulfat
- Cocamidopropyl Betain
u.a. Lies dazu am besten genauere nach im Curly Girl Artikel
Fazit sulfatfreies Shampoo – Nur noch milde Tenside
Mein Fazit zu sulfatfreien Shampoos fällt also so aus, dass ich in Zukunft darauf achte, dass nicht gerade die aggressiven synthetischen Sulfate SLS und SLES enthalten sind, sondern die natürlichen Alternativen und Zuckertenside. Jedoch werde ich wohl nicht ganz darauf verzichten, da es ja wirklich kaum möglich ist, ein Shampoo ohne Sulfate zu bekommen. Und wenn, dann möchte ich nicht wissen, was da stattdessen für Stoffe drin sind (z.B. PEG, die als krebserregend gelten). Das ist ja ähnlich wie bei silikonfreiem Shampoo, bei dem das Silikon stattdessen mit Quaternium und Polyquaternium ersetzt wird, was fast dasselbe ist…also auch nur eine Form des „Greenwashing“. Genauso vorsichtig muss man also auch mit dem Hinweis „sulfatfrei“ umgehen. Und stets einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.
Wer auf sulfatfreies Shampoo umsteigen möchte, braucht vermutlich eine Weile um sich an die etwas andere Konsistenz und reinigende Wirkung zu gewöhnen. Ich finde, dass man erstmal nicht so ein Gefühl von „frischgewaschen“ hat. Die Haare und die Kopfhaut gewöhnen sich aber daran!
Weitere beliebte sulfatfreie Shampoos:
Die basischen Shampoos von Greendoor sind ganz besonders mild zu sprödem Haar und gereizter Kopfhaut.
Logona-Shampoos kommen ebenfalls mit milden natürlichen Tesniden aus.
Schon mal eine Haarseife probiert? Finde ich eine tolle Alternative, da wenig Inhaltsstoffe. Am besten mit einer Sauren Rinse nachspülen.
Die ayurvedischen Shampoos von Khadi sind derzeit auch sehr beliebt. Ich habe selbst bisher nur andere Produkte von Khadi probiert. Bin überzeugt.
Und wer sich gefragt hat, welche der auf dem Artikelbild abgebildeten Shampoos wirklich sulfatfrei ist, findet hier die Antwort:
- Lavera: Baby & Kinder – Waschlotion & Shampoo mit Sodium Coco Sulfaten
- Shea Moisture Curl & Shine Shampoo mit Zuckertensiden
- Lavera: Ringelblumen Shampoo mit Sodium Coco Sulfaten & Zuckertensiden
- Maui Moisture: Bamboo Fibres (von dm) keine Sulfate, aber relativ viele bedenkliche Stoffe -> Mehr in meinem Test
- Alverde: Nutri-Care Shampoo (von dm) mit Sodium Coco Sulfaten
- Alterra: Mandelmilch-Shampoo mit natürlichen Tensiden (von Rossmann)
In dem Cantu-Shampoo sind sodium c14-16 olefin sulfonate enthalten, sind diese Sulfonate geeignet für Locken ?
Hallo, was hälst du von dem Lockenshampoo von redken?
Liebe Klara,
ich bin dank deines Blogs auf die Curly Girl Methode gestoßen und habe mir zunächst die Produkte von Cantu zugelegt. Nun war ich aber etwas verunsichert als ich „cleansing cream Schampoo“ gelesen habe. Ist das Schampoo von Cantu nun ein Tiefenreinigers Shampoo, was ich lieber nur ab und an verwenden sollte oder ist es für den normalen Gebrauch. Ich dachte nämlich es sei ein Mildes Shampoo das für den herkömmlichen Gebrauch geeignet sei und zusätzlich habe ich mir dann ein tiefe reinigendes Shampoo von „Unique Haircare“ angeschafft.
Hey, ich wollte fragen was du von den Produkten von Davines (Love Curl) hälst?
Viele Grüße
Hey,
wie stehst du denn allgemein zu festem Shampoo jmd festem Conditioner? Im speziellen das von Blumenmädchen
Und Sauberkunst.
Hi,
ich bin eine großes Freundin von festem Shampoo – vor allem wegen der Vermeidung von Müll.
Gerne nehme ich das feste Shampoo von Balea auf Kokosöl-Basis. Jedoch habe ich da Gefühl, dass nach einer Weile kleine weiße Rückstände in den Haaren bleiben. Dann nehme ich Zwischendurch mal ein normales oder Tiefenreinigungsshampoo.
Mit festem Conditioner habe ich noch nicht so viel Erfahrung. Aktuell teste ich den von Alverde.
Die von dir genannten Produkte kenne ich leider nicht.
LG Klara von Lockenpflege.de
Hallo Klara,
Bin schon älteres Semester 57 Jahre aber meine Locken oder sagen wir das Durcheinander auf meinen Kopf bekomme ich seit 50 Jahren nicht in den Griff! Meine Haare waren als Kind wunderschön Eotgold, da nach die Phase mit färben und bleichen bis 40 Jahren, jetzt kommen schon die Grauen Haare nach, aber die Naturlocken sind mir geblieben. Jedoch sehr sehr trockene Kopfhaut und Haare. Am Oberkopf sind die Haare immer ziemlich glatt in der Mitte gewelltund drunter sehr gelockt wie Korkenzieherlocken! Ich habe sozusagen alle Bereiche der Locken am Kopf, dementsprechend sehe ich auch aus! Eher wie ein Krautkopf! Ich habe es mit radikal gekürzten Haaren versucht 3cm! Lang wachsen gelassen , Pagenkopf usw….ich hatte noch nie eine Frisur die gut ausgesehen hat!
Was würdest du an meiner Stelle versuchen? Abschneiden oder lang wachsen lassen? Im Moment sind meine Haare Schulterlang und leider wieder blondiert! Bin für jeden Tipp dankbar!
Hallo!
Ich bin relativ neu in der Welt der CG Methode dabei. Ich habe fettigen Schuppen. Meine Haare sehe super aus aber die Kopfhaut leidet sehr. Ich habe die Essigrinse ausprobiert und festgestellt, dass die Haare so erstarren, dass ich kein Gel in die reingesquischt bekomme. Hab meine Haare noch Mal gewaschen…. Könntest du mir ein Lowpo empfehlen, dass Safe ist?
Liebe Grüße
Hallo,
ich wollte fragen, ob das ,,Fairly traded Honey“ Shampoo und der ,,Veganese“ Conditioner von LUSH geeignet sind?
Erst seit dem ich die Produkte benutzt habe, merkte ich, dass ich wellige Haare habe, allerdings weiß ich nicht, ob die von den Inhaltsstoffen „save“ sind.
Hallo Rosa,
Das Fairly traded Honey Shampoo enthält leider Sulfate, weshalb es eigentlich nicht geeignet ist.
Auch der Conditioner enthält Sulfate (man fragt sich wirklich, wofür). Also die beiden Produkte sind leider alles andere als save :(
LG Klara von Lockenpflege.de
Hey :)
Die Haarseife von Savion enthält doch Rizinusöl, das ist meiner Meinung nach nicht CG approved, oder? Gibt es da Ausnahmen? Ich werde noch irre bei der Suche nach einem milden festen Shampoo und einem festen Conditioner die CG approved sind. Hat jemand einen guten Tipp?
Liebe Grüße
Janine
Hallo Janine,
ich glaube, dass Rizinusöl nicht an sich verboten ist bei der cg-Methode. Wenn es allerdings im conditioner enthalten ist, kann es die Haare zu sehr beschweren. Da hast du wahrscheinlich recht. Das mit den Haarseifen ist wirklich schwierig. Ich habe schon mehrere durchgetestet, finde sie aber meist nicht ideal, weil viele Rückstände in den Haaren bleiben.
LG Klara
Hallo Klara,
Welches Shampoo und evtl auch gel würdest du denn für Kinder empfehlen? Meine Kleine ist 2.5 und hat meine Haare geerbt. Nachdem ich nun fast 10 Jahre meine Haare nur als Dutt trug, möchte ich mich gern an die curly girl Methode wagen, um hoffentlich meine Locken zurück zu bekommen. Als Teenie nutzte ich bereits vor 20 Jahren die apfelessigspülung und würde diese nun wieder gern nutzen. Welches Shampoo könnten wir beide nutzen?
Lieben Dank und frohe Weihnachten
Nicole
Hallo Nicole,
für Kinder würde ich einfach ein mildes Babyshampoo ohne Silikone und Sulfate empfehlen. Da gibt es eigentlich einige gute Produkte auch in der Drogerie. Auch die Naturkosmetikshampoos von Weleda oder Alverde für Kinder finde ich gut. Hast du es schon mal mit selbstgemachtem Leinsamen-Gel versucht?
Ansonsten gibt es auch extra Lockenprodukte für Kinder: z.B. von Shea Moisture eine Lockencreme: https://amzn.to/2uD4TIr.
LG Klara
Hallo liebe Klara,
das Lavera Baby&Kinder Waschlotion &Shampoo enthält Sodium Coco-Sulfate.
LG Daniela
Hallo Daniela,
danke für den Hinweis. Ja, das stimmt. Ich habe eben auch nochmal nachgeschaut. Uff, schwierig. Sodium Coco Sulfat gilt ja als ein mildes (Co-)Tensid. Es wird aus Kokosöl und Palmkernöl gewonnen. Wegen des natürlichen Ursprungs ist das Sulfat in Naturkosmetik erlaubt. Es wird auch von Codecheck als bedenkenlos eingestuft. Aber ich muss sagen, dass ich das nicht so toll finde, wenn in Babyprodukten Tenside sind. Ich weiß ehrlich gesagt garnicht, wie ich drauf kam, dass da nur Zuckertenside drin sind. Da ist mir irgendwie ein Fehler unterlaufen. Das tut mir Leid.
LG Klara
Danke für den Artikel! Haarseife habe ich tatsächlich schonmal ausprobiert, ist vor allem für unterwegs sehr praktisch. Sante hat übrigens eine neue Linie in silbernen Tuben, z.B. das Henna Volume Shampoo, in dem nur Coco-Glycoside sind. Vielleicht kannst du das mal testen? Für knapp 5 € ist das eine super Alternative zu oben genannten.
Hi,
Danke für das Feedback und den Tipp.
Meinst du diese Reihe von Sante (Link zum Produkt)?
Das Shampoo habe ich tatsächlich auch schon getestet. Habe es mal in einem früheren Artikel empfohlen. Als Alternative zum Waschen mit Heilerde. Da das Shampoo auch Heilerde enthält. Ich finde die Reihe persönlich auch super und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Welche Haarseife hast du denn verwendet? Kannst du da eine empfehlen? Hast du dann auch nur die Kopfhaut mit Seife gewaschen und in die Längen einen Conditioner gegeben? Viele machen ja auch nach dem Waschen mit Seife noch eine Saure Rinse.
LG Klara
Hallo Klara,
zunächst ein kleiner aber feiner Fehler im Abschnitt „Die gängigsten Sulfate in Shampoos“, erster Satz. Hier wurden von dir aus Versehen die Abkürzungen SLS und SLeS vertauscht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass unglücklicherweise vielen die Abkürzung SLeS gar nicht geläufig ist, sodass oftmals fälschlicherweise die Abkürzung SLS für beide Tensidtypen verwendet wird.
Mein wichtigster Kritikpunkt bedarf etwas genauerer Beschreibung.
Man sollte in diesem Artikel unbedingt folgende Aussagen überarbeiten:
„Es gibt synthetische Sulfate (z.B. Sodium Laureth Sulfate, Sodium Lauryl Sulfate), die sehr aggressiv und biologisch nicht abbaubar sind. Natürliche Sulfate (z.B. Sodium Coco Sulfate) oder Zuckertenside (z.B. Decyl Glucoside) werden dagegen in der Naturkosmetik eingesetzt.“
Eine Unterscheidung zwischen synthetischen und natürlichen Sulfaten ist irreführend, da die Aggressivität (i. e. S. Irritationspotential), Waschleistung (Entfettung) und die biologische Abbaubarkeit nicht davon abhängt wie und woraus ein Tensid hergestellt wird. Entscheidend ist letztendlich die molekulare Struktur des Tensids.
Synthetisch sind erst einmal alle modernen Tenside; daher auch die allgemeine Bezeichnung für alle modernen Tenside: „Syndets“ (von synthetic detergents). Auch Zuckertenside sind Syndets. Lediglich Seifen werden als gesonderte Gruppe betrachtet.
Sulfattenside, die zu den anionischen Tensiden gehören, sind als Reinsubstanz, relativ zu anderen modernen Tensiden, generell ziemlich aggressiv. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie irgendwie „synthetisch“ oder „synthetischer“ sind als andere Tenside, sondern damit, weil sie durch ihren molekularen Aufbau ganz typische Eigenschaften besitzen.
Mit Aggressivität ist im Allgemeinen das Irritationspotential gemeint. Das „Irritationspotential-Ranking“ der Tensidklassen sieht so aus: anionische ≅ kationische > amphotere > nicht-ionische Tenside.
Auch Seifen, die als „natürlichere“ Tenside geschätzt werden – es handelt sich um Fettsäuresalze – sind aufgrund ihrer molekularen Struktur, nicht zuletzt auch deshalb, weil es sich auch um anionische Tenside handelt, ebenfalls aggressive Tenside.
Bei den hier aufgeführten Sulfattensiden, ist Ammonium Lauryl Sulfate nur sehr geringfügig milder als Sodium Lauryl Sulfate (SLS).
Sodium Laureth Sulfate (SLeS) dagegen ist deutlich milder als Sodium Lauryl Sulfate (SLS) und Ammonium Lauryl Sulfate (ALS).
Sodium Coco Sulfate ist ebenfalls milder als SLS und ALS; es ist jedoch nicht milder als SLeS.
Es gibt auch Sodium Coceth Sulfate (selten anzutreffen), das wiederum milder ist als Sodium Coco Sulfate.
Der einzige, entscheidende Unterschied zwischen Sodium Lauryl Sulfate und Sodium Coco Sulfate besteht eigentlich nur darin, dass Sodium Coco Sulfate im Gegensatz zu Sodium Lauryl Sulfate eine Art Tensidmischung ist.
Tatsächlich besteht Sodium Coco Sulfate zu etwa 50% aus Sodium Lauryl Sulfate, weil Kokosöl nunmal zu etwa 50% aus der Fettsäure Laurinsäure besteht, die bei der Tensidsynthese zu Sodium Lauryl Sulfate wird.
Aus den restlichen Kokosnussfettsäuren werden analog: Sodium Myristyl Sulfate, Sodium Palmityl Sulfate, Sodium Oleyl Sulfate, Sodium Caprylyl Sulfate, Sodium Capryl Sulfate, Sodium Linolyl Sulfate. Sodium Coco Sulfate ist damit eine Tensidmischung mit verschieden langen Kohlenwasserstoffketten (-> wasserabweisenden Tensidschwänzen).
Das Tensid Sodium Lauryl Sulfate kann man ebenfalls aus der Fettsäuren Laurinsäure (C12) herstellen oder eben auch aus dem analogen Kohlenwasserstoff Dodecan (C12).
Die Herstellung dieser Sulfattenside ist (relativ) identisch. In beiden Fällen werden aus den Alkanen oder den Fettsäuren die entsprechenden Fettalkohole hergestellt. Diese werden im Anschluss mit Schwefelsäure sulfatisiert.
Letztlich ist es egal aus welchen Quellen die C12-Kohlenwasserstoffkette für Sodium Lauryl Sulfate stammt, sei es nun aus dem entsprechenden Kohlenwasserstoff (Dodecan) oder der Fettsäure Laurinsäure. Das ändert nichts an den Tensideigenschaften oder der Abbaubarkeit.
Es gibt einige Regeln nach denen man die Aggressivität von Tensiden ableiten kann. Eine dieser Regeln ist, dass Tenside, die nur aus Teilchen mit der C-12 Kohlenwasserstoffkette (Lauryl, Laureth, Laurat (=Seife)) bestehen, immer irritierender sind als vergleichbare Tensidmischungen mit unterschiedlich langen Kohlenwasserstoffketten.
Sodium Coco Sulfate ist milder als SLS, weil es sich dabei um eine Tensidmischung mit verschieden langen Tensidteilchen handelt und nicht nur mit C12-Ketten wie bei SLS.
Ebenso sind auch Lauryl Glucoside irritierender als Coco/ Decyl Glucoside.
Sodium Laurylamphoacetate ist irritierender als Sodium Cocoamphoacetate.
Sodium Laurate (Seife aus der Fettsäure Laurinsäure, z.B. aus Kokosöl) ist irritierender als Sodium Cocoate (Seife aus dem kompletten Kokosöl).
Sodium Cetearyl Sulfate dürfte ein wenig milder sein als Sodium Coco Sulfate, da es sich um eine Mischung aus Sodium Stearyl Sulfate (C18) und Sodium Cetyl Sulfate (C16) (=Sodium Palmityl Sulfate) handelt und damit im Gegensatz zu Sodium Coco Sulfate gar kein Sodium Lauryl Sulfate (C12) enthält Analog sind auch Seifen, die aus Fetten ohne Laurinsäure (ohne sog. Schaumfette) gesiedet wurden, ein wenig milder als beispielsweise Kokosölseifen.
Das „Ranking“ der Irritationspotentiale dieser ganzen Tenside bezieht sich jedoch nur auf die Reinsubstanz. Es gibt verschiedene Strategien, um Tenside stark abzumildern. Insbesondere eine Mischung verschiedener Tenside führt dazu, dass die Gesamtmischung sehr viel milder ist, als die Einzelkomponenten, in ähnlicher Weise weshalb Sodium Coco Sulfate als eine Mischung mit verschieden langen Tensidteilchen milder ist als Sodium Lauryl Sulfate allein.
Daher werden Sulfattenside oder auch andere anionische Tenside normalerweise mit amphoteren oder nicht-ionischen Tensiden, meist mit Alkylamidobetainen (Cocamidopropyl betaine), Zuckertensiden oder auch mit anderen anionischen Tensiden gemischt.
Eine weitere Möglichkeit zur Abmilderung ist der Zusatz von polaren Stoffen, zum Beispiel Glycerin, welches auch in Naturseifen vorkommt, Betain oder Aminosäuren, usw.
Auch synthetische Polymere, halbsynthetische oder natürliche Polymere (Proteine, Polysaccharide) haben eine stark abmildernde Wirkung.
Um die Formulierung noch weiter abzumildern und um eine zu starke Entfettung vorzubeugen werden auch sog. „sacrificial lipids“ eingesetzt, also Rückfetter. Das wird sowohl in konventionellen Haarwaschmitteln angewandt als auch bei Seifen, das bei diesen als Überfettung sehr bekannt ist.
Es gibt somit Shampooformulierungen mit Sulfattensiden, die deutlich milder sind als andere Shampoos mit den gleichen Sulfattensiden, aber mit einer anderen Gesamtformulierung.
Die amphoteren und nicht-ionischen Tenside, zu denen auch die Zuckertenside zählen, sind selbstverständlich von sich aus aufgrund ihrer molekularen Struktur schon sehr viel milder als anionische Tenside.
Im Großen und Ganzen hat das unterschiedliche Irritationspotential der verschiedenen Tenside etwas mit der Ladung der Kopfgruppe zu tun und mit der Bildung der Tensidmizellen und auch mit den Mizellengrößen. ;-)
Im Übrigen werden nun, da Sulfattenside immer mehr in Verruf kommen, von einigen Herstellern sulfatfreie Shampoos (i. e. S. frei von Sulfattensiden) angeboten, die vergleichbare anionische Tenside verwenden. So zum Beispiel Sulfonate, die (als Reinsubstanz betrachtet) in Waschleistung und Irritationspotential mit Sulfattensiden auf einer Stufe stehen.
Ich hoffe, das war nicht zu viel. Ich musste schon einiges kürzen.
LG, Julia
Hi Julia,
danke für den kleinen Roman ;) Wer sich intensiver mit den Inhalten auseinandersetzen möchte, ist sicher sehr dankbar für deine genaue Schilderung. Ich versuche mal, die wichtigsten Hinweise von dir in den Artikel einzuarbeiten und werde auf deinen Kommentar verweisen.
Ich denke auch, dass es immer einen Trend gibt: silikonfrei, sulfatfrei, parabenfrei….stattdessen werden dann halt andere Stoffe eingesetzt, die vielleicht auch nicht toll sind.
Daher interessiert mich auch immernoch, welche Produkte so eine Fachfrau wie du dann überhaupt noch benutzt. Oder wird das deiner Meinung nach alles zu sehr verteufelt?
LG KLara
Hallo Klara,
ich möchte sehr gerne die Curly Girl Methode ausprobieren und weiß aber nicht genau welche Produkte ich nehmen soll. Kurz zu meiner Vorgeschichte. Ich hatte als Kleindkind Locken, als Schulkind glatte Haare, zum Ende meiner Schulzeit kamen Locken, bis vor drei Jahren hatte ich nach dem Haare waschen (ohne durchkämen und Lufttrocknen) noch richtig starke Locken. Nun war ich zwei Mal schwanger und irgendwie sind meine Locken verschwunden. Ich habe mir die Haare kurz abschneiden lassen weil ich dachte dass die Locken dann besser rauskommen. Aber irgendwie hat es nichts gebracht. Die Frage stellt sich mir nun, können meine Locken überhaupt wieder kommen durch die Methode und liegt es wirklich an meinen Schwangerschaften dass die Locken verschwinden? Bei meiner Cousine war es leider auch so. Also falls die Chance besteht das meine Locken zurück kommen würde ich gerne wissen welche Produkte ich verwenden sollte?
LG July
Hallo July,
tatsächlich kann die Hormonumstellung einer Schwangerschaft sich auch auf die Haare auswirken. Das habe ich am eigenen Leib erlebt. Meine Locken haben sich danach auch plötzlich deutlich weniger gekringelt.
Sind deine Haare denn jetzt ganz glatt oder wenigstens noch wellig? Wenn sie noch Wellen haben, dann kannst du es ntürlich mit der Curly Girl Methode probieren. Eventuell ist aber erstmal die Wavy Girl Methode besser geeignet.
Generell können Haare auch einfach mal verändern. Oft wird zum Beispiel gesagt, dass die Haarstruktur sich alle 7 Jahre verändert.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg, dass deine Locken wieder kommen oder du deine Haare so wie sie jetzt sind, schätzen lernst.
Schreib doch gerne mal, ob du Erfolg hattest.
Liebe Grüße
Klara
Hallo Klara,
zunächst möchte ich dir für deine tollen Beiträge danken. Ich habe Locken und ziemlich trockenes Haar, allerdings schnell fettende Kopfhaut. Das in den Griff zu bekommen, stellt mich immer wieder vor eine Herausforderung und da haben mir deine Tests und Tipps schon sehr geholfen. Nun habe ich eine Frage zu einem Shampoo, das du hier für Locken und die Curly Girl Methode empfiehlst: Shea Moisture Curl & Shine. In der Zwischenzeit wurden nämlich die Inhaltsstoffe dieses Shampoos verändert und nach einigen Rezensionen bei Amazon eher zum Nachteil. Hast du die neue Rezeptur auch schon ausprobiert? Gerade dieses Shampoo hatte mich besonders angesprochen. Da ich irgendwo gelesen habe, dass man bei Locken möglichst auch auf Seife verzichten sollte, fällt Dr. Bonner für mich weg und Mikroplastik etc beim Artnaturals mit Arganöl finde ich auch nicht so gut. Welches Shampoo würdest du sonst noch empfehlen? Danke schon mal für deine Hilfe ☺️
Hallo Laura,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Das mit der veränderten Rezeptur bei Shea Moisture habe ich jetzt auch schon in ein paar Kommentaren gelesen, habe es aber leider selbst noch nicht getestet.
Ich würde dir zu einem milden Naturkosmetik-Shampoo raten. Ich habe selbst gute Erfahrung mit milden Babyshampoos gemacht (z.B. von lavera). Damit solltest du dann nur deine Kopfhaut einmassieren und vorher schon Conditioner in die Spitzen geben. Dieser schützt die Haare dann beim Auswaschen.
Liebe Grüße
Klara
Hallo Julia, das klingt sehr interessant, da ich mich gerade zu ärgern begann, das der Friseurladen meines Vetrauens mir ein „ganz besonders mildes“ Shampoo verkaufte, und darin eine ganze Ladung Sulfate enthalten sind. Kann es aufgrund deiner Erklärung also möglich sein, dass die Mischung es dennoch mild macht? Die Firma heißt Newsha und das Shampoo „daily Shampoo“. Würde die CG Methode auch gerne probieren, aber so viel wie möglich meiner Produkte natürlich aufbrauchen wollen. Lg
Hallo Tinka,
ich habe mal versucht das von dir genannte Shampoo zu recherchieren. Es ist ga rnichteinfach, die Inhaltsstoffe herauszufinden. Aber wenn die Liste jetzt stimmt, die ich gefunden habe, sind dort unterschiedliche scharfe Sulfate und Silikone enthalten. Zwar sind auch viele tolle natürliche Inhaltsstoffe enhalten, aber ob die das dann wirklich mild machen können, würde ich eigentlich bezweifeln.
Aber mach dir keinen Kopf, du kannst das Shampoo ja noch aufbrauchen. Und wenn du damit schöne Haare bekommst, ist es ja auch kein Problem!
LG Klara von Lockenpflege.de
Liebe Klara,
erstmal ein großes Kompliment zu deiner Seite. Ich habe auch Naturlocken und gefärbte Haare. Ich bin gerade dabei alles umzustellen und nehme jetzt das shampoo und den conditioner von cantu. Ich habe mir das leave in von kinky curls bestellt und erstmal mit dem gel von cantu angefangen. Was natürlich beschwert, wenn man zu viel nimmt. Würdest du dazu raten leave in und gel zusammen zu nutzen? Hast du sonst noch einen Tipp? Ich brauche feuchtigkeit aber es darf nicht beschweren. Ich suche jetzt noch die beste routine. Eigentlich ist es schon wie in deiner Anleitung zur curly girl Methode, außer dass ich meistens noch am Ende föhne.
Danke :) und viele Grüße